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Schneeschimmel @Kris Lord
Schneeschimmel @Kris Lord
Schneeschimmel @Kris Lord
06. Mai 2024

Rasenkrankheiten - Schneeschimmel / Hexenringe

Rasenkrankheiten Paroli bieten: Maßnahmen gegen Schneeschimmel und Hexenringe

Obwohl es scheinbar ein kurzer Winter war, hat er dennoch auf einigen Rasenflächen seine Spuren hinterlassen. Rasenkrankheiten vermindern die Belastbarkeit, Vitalität und das Regenerationsvermögen der Rasenflächen erheblich. Die meisten und größten Schäden auf Rasenflächen werden durch Pilzkrankheiten hervorgerufen.

Um auf einem satten Grün in die Saison zu starten, beginnt bei Naturrasenspielfeldern idealerweise im Frühjahr die gezielte Aufbereitung für den kommenden Betrieb. In dieser Jahreszeit schaffen Platzwarte die Voraussetzungen für einen funktionstüchtigen und widerstandsfähigen Rasen. Wenige Tricks und planvolles Vorgehen, erleichtern die Arbeiten und sorgen dafür, dass der Rasen trotz starker Belastung wieder dicht und grün wird und dies auch trotz Trainings- und Wettkampfbetrieb so bleibt.

Schneeschimmel
Als Pilzkrankheit bildet sich Schneeschimmel bei kühler Witterung in Verbindung mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, bei ca. 0 bis 10 Grad Celsius.

  • Symptome
    Schneeschimmel zeigt sich zunächst in Form von kleinen, wässrig-grauen Flecken (3 bis 4 cm Durchmesser). Die Gräser in diesem Bereich sind nass und verfault. Bei anhaltender Feuchtigkeit in der Luft oder Staunässe im Boden kann sich die Infektion explosionsartig zu größeren Flecken (bis zu 30 cm Durchmesser) ausbreiten. Zudem können sich die einzelnen, infizierten Flächen miteinander verbinden und so größere zusammenhängende Bereiche bilden. An den Rändern zeigen sich oftmals grau-weiße bis rosafarbene Pilzgeflechte (Myzele).

  • Maßnahmen
    Grundsätzlich wirken sich die steigenden und wärmeren Temperaturen des Frühlings positiv auf die befallenen Rasenflächen aus. Dennoch sollten Green-Keeper dem Schneeschimmel entgegenwirken, indem sie die Rasenfläche mit Striegel aufrauen oder mit einem Vertikutierer bearbeiten.

Eine anschließende kleine Sandgabe (ca. 2 Liter pro Quadratmeter) verbessert die Spieleigenschaft, schont den Rasen und minimiert Schäden. Die zu dieser Zeit aufgebrachte Sandmenge kann im Sommer eingespart werden und ist daher kostenneutral.
Auch ein schnellwirkender Rasendünger stoppt die Verbreitung von Schneeschimmel. Der ideale Zeitpunkt dafür ist ab Mitte März.

  • Vorbeugen
    Werden im kommenden Herbst Laub und Rasenschnitt umgehend entfernt, und die Gräser statt mit einem Stickstoff-Dünger mit Kali (K) versorgt, vermindert dies das Auftreten von Schneeschimmel im Folgejahr.

    Schimmel Bild 2 von Kris Lord  

Hexenringe
Als eine der ältesten Rasenkrankheiten, befallen Hexenringe früher oder später fast alle Rasenflächen. Auch Hexenringe sind eine Pilzerkrankung: Organische Substanzen im Boden (z. B. Holz- oder Wurzelreste) werden durch Pilze zersetzt. Das unterirdische Pilzgeflecht (Myzel) verbreitet sich ringförmig in alle Richtungen. Bei entsprechender Witterung entspringen aus dem Myzel die Fruchtkörper, die sich oberirdisch als Hutpilze zeigen.

Die Pilze verursachen Trockenheit im Boden, was zu abgestorbenen Gräsern führt.

  • Symptome
    Hexenringe treten auf drei verschiedene Arten in Erscheinung:

Typ 1:
Aus anfangs dunkelgrünen Kreisen, wachsen bei entsprechend begünstigender Witterung ringförmig Hutpilze. Das Myzel lässt kein Wasser durch, so dass der Rasen im Bereich des Ringes abstirbt.

Typ 2:
Im Rasen zeigen sich dunkelgrüne Ringen (in denen ebenfalls Hutpilze wachsen können).

Typ 3:
Auf dem Rasen stirbt das Gras in ringförmigen Kreisen ab.

  • Maßnahmen
    Hexenringe sind unter anderem auf eine Verdichtung des Bodens zurück zu führen. Platzwarte können daher die Ausbreitung durch Vertikutieren des Bodens eindämmen. Zusätzlich ist ein Aerifizieren zu empfehlen. Diese Maßnahmen zerreißen und durchstoßen das Myzel und lockern den Boden in der Tiefe. So kann der Boden wieder Feuchtigkeit aufnehmen. Er sollte intensiv, durchdringend bewässert werden.

Eine anschließende ausgewogene Düngung verbessert den Boden.

  • Vorbeugen
    Werden im kommenden Herbst Laub und Rasenschnitt umgehend entfernt, findet der Hexenringe verursachende Pilz im Boden keine organischen Substanzen auf dem er wachsen kann. Ausgewogen, kaliumbetont düngen, da Nährstoffarme oder sandige Böden die Erkrankung begünstigen.

Weitere regelmäßige Arbeiten

Im Frühjahr (Anfang/Mitte April) unmittelbar vor oder nach der Startdüngung empfiehlt es sich, Naturrasen zu vertikutieren. Dies beseitigt abgestorbene Pflanzenteile, verbliebenes Mähgut sowie Rasenfilz. Um die Filzschicht komplett zu durchtrennen, eignen sich Vertikutiergeräte mit feststehenden Messern am besten. Das Vertikutiergut ist sorgfältig abzutragen. Im Laufe des Jahres sollte diese Arbeit ein- bis zweimal wiederholt werden. Zusätzlich wird eine Sandung mit schluffkornfreiem, kalkarmem Sand empfohlen. Die Ausbringungsmenge liegt zwischen 4 und 6 Litern/m²

Alle zwei Jahre fällt die Lockerung der Sportrasenfläche mittels Schlitz-, Vertidrän- oder Aerifiziergeräten an. Da diese Geräte kostenaufwändig sind, kann es für den Betreiber wirtschaftlicher sein, eine externe Fachfirma zu beauftragen.

Hexenring Bild 3 von Pierre Wasser

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