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Nachher: Naturrasen bleibt lange Zeit robust und schön durch regelmäßige Pflege und korrekte. bedarfsgerechte Bewässerung. ©ingenieurbüro Baumann
Nachher: Naturrasen bleibt lange Zeit robust und schön durch regelmäßige Pflege und korrekte. bedarfsgerechte Bewässerung. ©ingenieurbüro Baumann
Nachher: Naturrasen bleibt lange Zeit robust und schön durch regelmäßige Pflege und korrekte. bedarfsgerechte Bewässerung. ©ingenieurbüro Baumann
28. Mai 2024

Naturrasenpflege

Im Frühjahr in Führung gehen Hege und Pflege erhalten Sportflächen dauerhaft.

Im Frühjahr ist es an der Zeit, Naturrasenspielfelder gezielt aufzubereiten. Fachgerechte und regelmäßige Pflege erhält Wert und Bestand der Sportfläche. Platzwarte können mit einigen wenigen Tricks und planvollem Vorgehen dafür sorgen, dass der Rasen trotz starker Belastungen durch Trainings- und Wettkampfbetrieb dicht und grün bleibt – und sich gleichzeitig die Arbeit erleichtern.

Zu beachten ist, dass die regelmäßig wiederkehrenden Pflege- und Wartungsarbeiten von unterschiedlichen äußeren Parametern abhängen, wie die Intensität des Bespielens, den charakteristischen Eigenschaften des Spielfelds, den örtlichen und klimatischen Gegebenheiten etc. Ein auf diese Eckpunkte zugeschnittenen Pflegeplan ist effizient und zeigt in kurzer Zeit sichtbare Erfolge, gleichzeitig bleibt der Aufwand überschaubar. Der Platz „spielt sich gut“ und sieht gut aus.

Wellness für funktionstüchtigen und widerstandsfähigen Rasen

Vertikutieren – Tiefenentspannung für den Sportrasen

Eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen für jedes Naturrasen-Spielfeld ist das Vertikutieren. Vertikutieren entfernt so genannten Rasenfilz. Je nach Verfilzungsgrad sollte dies ein- bis dreimal im Jahr erfolgen

  • bei trockener Witterung und
  • unbedingt während der Wachstumsperiode.

So kann sich der Sportrasen schnell wieder erholen.

Ideale Perioden für Vertikutieren sind im

  • Frühjahr: Anfang April bis Ende Mai
  • Herbst: Mitte September bis Mitte Oktober

Rasenfilz ist eine Schicht aus toten Wurzeln, abgestorbenem Gras und anderen organischen Substanzen. Diese verflechten sich mit den Grashalmen und bilden nach und nach eine dicke, undurchdringliche Filzschicht. Diese ist ein idealer Nährboden für Krankheitserreger und Pilze. Gleichzeitig verhindert der Rasenfilz, dass das Gras wichtige Nährstoffe und Wasser aufnehmen kann. Die Gräser ersticken, der Spielrasen dünnt aus.

Vertikutieren entfernt auf mechanische Weise das gesamte organische Material (wie abgestorbene Pflanzenteile, verbliebenes Mähgut u.ä.), das sich in der Rasenfläche angehäuft und verfilzt hat. Krankheitserregern und Pilzen wird so der Nährboden entzogen. Gleichzeitig fördert dies eine gesunde und vitale Entwicklung der Grasnarbe auf dem Naturrasenspielfeld.

Zur optimalen Sportflächenpflege empfehlen wir ein Vertikutieren im Frühjahr, nach dem dritten oder vierten Mähen und spätestens Ende September (mit dem letzten Rasenschnitt).

Vertikutieren bringt mehr Luft an die Gräser und begünstigt zudem

  • Wasserzirkulation
  • Nährstoffaufnahme
  • Wurzelwachstum und die oberirdische Sprossbildung (Bestockung) der Gräser
  • Vitalität und die Beständigkeit der Pflanzen

Vertikutiergeräte mit feststehenden Messern sind optimal, um die Filzschicht komplett zu durchtrennen. Je nach Situation ist eine leichte Sandung (schluffkornfrei, kalkarm) ca. 2 bis 4 l/m² notwendig.

Mähen, mähen, mähen – Sportanlagen im grünen Bereich

Mähen bringt das Gras auf den Naturrasenspielfeld nicht nur auf die richtige Höhe, sondern erhöht die Rasendichte. Beachtet man auch hier ein paar wenige Grundsätze der Rasenpflege, ist der Aufwand gering, der Erfolg jedoch groß.

Rasen sollte erst gemäht werden, wenn dieser vollständig abgetrocknet ist. Das Mähen selbst sollte stets mit einer langsamen Geschwindigkeit erfolgen. Anders als bei anderen Grünflächen ist beim Mähen von Sportrasen zu beachten, dass die Gräser nicht zu nah am Wurzelhorizont abgeschnitten werden. Zwar bevorzugen viele Sportler einen kurzen Rasen von ca. 2,5cm. Dies stresst jedoch die Graspflanzen und bedeutet zudem einen hohen Pflegeaufwand. Eine Sportfläche mit gesundem Rasen erhält, wer das Gras in der Regenerationsphase auf einer Länge von 4 cm belässt und erst für den Spielbetrieb auf 3 cm heruntermäht.

Der richtige Mäher

Platzwarte müssen sich für die Pflege von Naturrasenspielfeldern bei der Anschaffung eines neuen Mähers zwischen Sichel- und Spindelmäher entscheiden. Dabei sind Aspekte wie Schnittbild, Mähgutaufnahme, Investitionskosten etc. in die Waagschale zu werfen. Für den alltäglichen Gebrauch empfehlen wir als Fachleute einen – mit regelmäßig geschärften Messern ausgestatteten – Sichelmäher. Im Vergleich mit Spindelmäher sind diese deutlich günstiger in der Anschaffung. Sichelmäher haben zudem den Vorteil, dass sie das Mähgut gleich aufnehmen, während Spindelmäher dafür einen weiteren Arbeitsgang erfordern.

Alles dreht sich um die Messer

Die Messer eines Mähers müssen richtig eingestellt und geschärft sein. Dies, sowie ihre Qualität sind grundlegend für den dauerhaften Erhalt eines Naturrasenspielfelds. Stumpfe Messer reißen an den Graspflanzen, was zu einer gelblichen Oberfläche führen kann. Unsere Empfehlung an jeden Greenkeeper: stets über einen gut geschärften Satz Ersatzmesser zu verfügen.

Bleibt Mähgut auf der Rasenfläche liegen, hat dies einerseits eine düngende Funktion, andererseits bildet es auf Dauer eine Filzschicht (siehe oben: Vertikutieren). Rasenfilz wirkt sich nachteilig auf die Wasser- und Lichtdurchlässigkeit und somit auf das Pflanzenwachstum aus. In weiterer Folge führt dies zu einem intensiverem Pflegeaufwand.

Inzwischen haben Mähroboter auch die Sportstätten erobert. Neben einer auf diesen Zweck abgestimmten Größe ist auch bei diesen Maschinen eine regelmäßige Wartung und Pflege unbedingt erforderlich. Spielfelder, die mit Mährobotern geschnitten werden, sollten regelmäßig abgestriegelt und mindestens zwei- besser dreimal pro Jahr vertikutiert werden.

Regelmäßige, planvolle Pflege von Sportflächen hat viele Vorteile: Sportfunktionelle, nutzungstechnische, betriebliche, ökologische und wirtschaftliche Gründe sprechen eine deutliche Sprache. Höhere Qualität, eine längere Lebensdauer der Naturrasenfläche sowie exzellente Bespielbarkeit sind der Lohn. Mit einem langfristigen, auf den jeweiligen Platz zugeschnittenen Pflegeplan bleibt der Rasen fit und alle, die darauf trainieren.

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